16 Jan
16Jan

Wir erarbeiten sehr früh den sogenannten Daumencheck. Dieser ist neben dem Bauchgefühl ein elementarer Bestandteil unseres Präventionskonzeptes. Betroffenen Kindern im Grundschulalter fehlt oft schlichtweg das Wissen und/oder Sprache, um die erlebte (sexualisierte) Gewalt auch als solche einzuordnen und zu verbalisieren. In diesem Alter wird die erlebte Gewalt häufig gar nicht als sexualisiert wahrgenommen, weil “Sexualität“ in ihrem Bewusstsein noch gar nicht als solche existiert. Die Gewalt wird häufig nicht so eindeutig wie bei Kindesmisshandlungen erlebt wird. Betroffenen Kindern fehlt es also an Wissen, Sprache und Deutungshoheit über die erlebte Gewalt. Denn Täter:innen und/oder Umfeld suggerieren den betroffenen Kindern häufig: „Was wir hier machen, ist normal.“

Was diese Kinder aber sehr wohl merken ist, dass ihnen bestimmte Situationen unangenehm sind oder dass sie komisch sind. Der Daumencheck ermöglicht es ihnen, dieses Empfinden wahrzunehmen, ernstzunehmen und mitzuteilen: Daumen hoch: „Das fühlt sich gut an!“, Daumen runter: „Das ist komisch. Das ist blöd. Das will ich ich nicht.“

Den Daumencheck üben  und benutzen wir kontinuierlich über alle vier Grundschuljahre hinweg in unterschiedlichsten Situationen.